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Friday, August 7, 2020

Wolff bestätigt Vertragsverhandlungen zwischen Vettel und Aston Martin - Motorsport-Total.com

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(Motorsport-Total.com) - Die Zukunft von Sebastian Vettel bleibt in der "Silly Season" der Formel 1 weiterhin das spannendste Thema. Und Vettel selbst leistet durchaus seinen Beitrag dazu. Am ersten Silverstone-Wochenende wurde er zunächst beim freundschaftlichen Ellbogengruß mit Lawrence Stroll gefilmt, und am Sonntagabend verließ er die Strecke als Beifahrer im blauen Ferrari von Otmar Szafnauer. Weil das seine neue Chefs sein könnten, vermuten viele im Paddock.

Sebastian Vettel

Sebastian Vettel wurde mit Lawrence Stroll und Otmar Szafnauer gesehen Zoom

Vettel kann die Aufregung, geschürt insbesondere auf diversen Social-Media-Plattformen, nicht verstehen: "So grüßt man sich halt heutzutage. Ich habe Jenson auch so gegrüßt, aber ich lese keine Gerüchte, dass ich nächstes Jahr für Sky Sports arbeiten werde. Oder Toto und Christian, da sagt auch keiner was. Man kennt die Leute halt und grüßt sich", relativiert er.

Auch dass er in Szafnauers Ferrari gestiegen ist (eine Szene, die unser Fotograf Mark Sutton beobachtet und anschließend in einem Instagram-Video erzählt hat), hat nach Meinung von Vettel völlig überzogene Reaktionen hervorgerufen: "Wir sind doch nur zur Tankstelle gefahren", lacht er, in der FIA-PK konkret auf das Thema angesprochen.

Die Journalisten lassen nicht locker: "Wohin seid ihr nach der Tankstelle gefahren?" Vettel: "Er nach Hause und ich woanders hin. Er hat einen Ferrari Pista. Ich erinnere mich daran, dass er sich so einen schon vor Jahren kaufen wollte. Jetzt hat er einen. Und da hat er dann halt erzählt, dass er kaum noch Sprit im Tank hat. Da frage ich: 'Wo fährst du hin?' Und wir hatten zufällig die gleiche Richtung."

Vettel: An der Situation hat sich nichts geändert

Szafnauer fuhr offenbar nach Hause, Vettel stieg in der Nähe seines Motorhomes, in dem er in Silverstone schläft, aus, heißt es. Diejenigen, die jetzt wegen eines Verstoßes gegen die Corona-Richtlinien aufschreien, beruhigt Vettel: "Wir waren im gleichen Auto. Da kannst du keine zwei Meter Abstand halten. Aber wir haben Masken getragen."

An der Grundaussage über seine Zukunft hat Vettel in den vergangenen Wochen nichts geändert: Er lasse sich die Zeit, die er benötige. Aston-Martin-Vertrag lag demnach keiner im Handschuhfach von Szafnauers Ferrari. "Da war nur ein Haftungsausschluss, dass ich ihn nicht verklagen kann, falls er einen Unfall baut", grinst Vettel.

Und ergänzt: "Das war ein Witz. Nur zur Sicherheit. Heutzutage weiß man ja nicht. Die Leute verdrehen die Dinge manchmal. Ich kenne Otmar schon lange und bin auch schon oft in seinem Auto gesessen. Bisher hat das aber niemanden interessiert. Ist doch nix dabei, dass man mit den Leuten redet, die man kennt. Ich finde es schräg, wie aus jeder Kleinigkeit eine Riesensache gemacht wird."

Als das Gespräch auf Möglichkeiten, die Karriere außerhalb der Formel 1 fortzusetzen, fällt, hält Vettel wieder seinen berühmten Humor dagegen: "Ich meinte damit eher: Couch, Küchentisch, Sofa. Viele Möglichkeiten." Nur um dann doch in aller Ernsthaftigkeit klarzustellen: "Ich habe mich außerhalb der Formel 1 nicht wirklich umgehört."

Und Mercedes? Das Cockpit von Lewis Hamilton ist noch nicht bestätigt. "Ich glaube, er will weitermachen. Ich sehe das nicht als Option", winkt Vettel ab. Zumal Hamilton selbst Vettel dazu rät, bei Aston Martin zu unterschreiben: "Ich hoffe sehr für ihn, dass er nächstes Jahr zu Racing Point geht. Sie haben einen Plan und ein Auto mit Potenzial. Er hat dort die Chance, das Team anzuführen."

Hamilton: Ferrari ist nicht gut für Vettel

Bei Ferrari bekomme Vettel "einfach keine Bühne, auf der er sein Potenzial abrufen kann. Sein Team stellt sein Licht gerade etwas in den Schatten", sagt Hamilton. "Wenn du in einem Team bist, musst du dich auch gegenseitig unterstützen. Du selbst musst natürlich auch deinen Beitrag leisten. Es gibt kein Team, in dem es immer einfach ist. Er ist auf jeden Fall noch lange nicht am Ende."

An der grundsätzlichen Ausgangslage hat sich in den vergangenen Wochen dem Vernehmen nach nichts geändert. Vettel hofft, dass Alexander Albon weiterhin hinterherfährt und vielleicht in der Red-Bull-Familie eine Tür für ihn aufgeht. Sollte das nicht klappen, kann er immer noch bei Aston Martin unterschreiben.

Dass es Kontakte zwischen Stroll und Vettel gibt, ist längst über das Gerüchtestadium hinaus: "Ich weiß, dass Gespräche laufen", bestätigt Aston-Martin-Aktionär Toto Wolff im Interview mit der Tageszeitung 'Österreich'. "Aus Aston-Martin-Sicht wäre das ein Riesenknüller. Deutschland ist der zweitwichtigste Markt für Aston Martin. Aber bei dieser Entscheidung will ich dem Team nicht dreinreden."

Aus Vettel-Sicht muss zunächst oberste Priorität haben, auf der Rennstrecke starke Leistungen zu zeigen. Wochenenden wie Silverstone 1 sind nicht hilfreich dafür, sich bei Red Bull zu bewerben. Seitens Ferrari gibt es dafür kein technisches Update. Aber Enrico Cardile, der Chef der neuen Performance-Division in Maranello, hat das Thema Vettel sehr wohl auf dem Schirm.

"Einerseits", sagt er, "wollen wir die starke Performance bestätigen, die wir im Qualifying vor einer Woche gesehen haben. Andererseits müssen wir alles unternehmen, dass beide Fahrer - und nicht nur einer - dazu in der Lage sind, das Maximum aus unserem Paket herauszuholen. Und dafür darf es zuallererst im Training keine Zuverlässigkeitsprobleme mehr geben."




August 07, 2020 at 02:14PM
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